Technik der Mühle

Der Dieselmotor der Mühle wurde 1926 in einem neu errichteten Maschinenhaus installiert. Er treibt über Treibriemen und Transmission zwei Mahlgänge, eine Haferquetsche, einen Sackaufzug und einen Elevator an.

Zur Inbetriebnahme wird der Motor mit Druckluft gestartet. Nach dem Hochlaufen fungiert der Kolben als Pumpe und erzeugt die Druckluft für den nächsten Start.

Die Drehzahl des Motors wird durch den Fliehkraftregler gesteuert, der die Kraftstoffzufuhr in der Einspritzpumpe reguliert.

Der Start und der Pumpbetrieb erfolgen manuell durch Umsteuern von Ventilen. Der Motor ist voll funktionsfähig und stellt ein äußerst seltenes Exemplar dar!

Technische Daten

  • 4-Takt-Dieselmotor
  • Fa. MODAAG Darmstadt
  • Beteiligung am Tag des offenen Denkmals
  • Bau-Nr.: 6518
  • 1 Zylinder liegend
  • 17 Liter Hubraum
  • 200 U/Min
  • 25 PS
  • offene Ventilsteuerung
  • Zentralschmierung
  • Fliehkraftregler

Ausstattung

  • Einstöckiger Galerieholländer
  • Steertmühle
  • Jalousieflügel – 15 U/min bei 28 kmh=Windstärke 4
  • 24 Klappen pro Flügel
  • durchgehende Stahlruten
  • 19,5 m Rutenlänge
  • Bremsklappen im Vorflügel
  • Flügelwelle aus Eiche
  • Wellkopf aus Gusseisen

Ursprünglich war die Windmühle mit Segelflügeln ausgestattet, wie auf dem Foto von 1900 zu sehen ist. Die Hauptkomponenten des Antriebs, darunter der Steert, die Flügelwelle und die Ruten, waren aus Holz gefertigt. Um mit der fortschreitenden Technik Schritt zu halten, wurden im Jahr 1913 die Segelflügel durch Jalousieflügel ersetzt.

Die Klappen der Jalousieflügel werden von der Galerie aus durch ein Gestänge, das durch die hohle Flügelwelle verläuft, verstellt. Sobald die Soll-Drehzahl erreicht ist, öffnen sich die Klappen automatisch durch die Fliehkraft an den Zugstangen und regulieren so die Umdrehungsgeschwindigkeit.

Die Kappe selbst muss manuell in den Wind gedreht werden, indem der Steert, der fest mit der Kappe verbunden ist, mit einer Winde verstellt wird.

Im Jahr 1926 wurde in der Mühle ein Dieselmotor installiert, um die Müllerei weiterhin wirtschaftlich betreiben zu können. Diese neue Energiequelle inspirierte Müller Jürs dazu, auch andere Produkte herzustellen.

Im darauffolgenden Jahr wurde eine Getreidequetsche installiert und zur Herstellung von Futtermitteln, hauptsächlich Pferdefutter, genutzt. Überwiegend wurden Hafer und Roggen mit der Quetsche verarbeitet und weiterverkauft.

Im Jahr 2004 wurde die Quetsche einer Grundreinigung unterzogen, ansonsten befindet sie sich seit 1927 in unverändertem Zustand.

Die Mühle besitzt drei Mahlgänge, wobei einer durch Windkraft über den Klüver angetrieben wird, während die anderen beiden ausschließlich vom Diesel- und Elektromotor betrieben werden.

Im Jahr 2013 wurden in diese Mahlgänge neue Mahlsteine eingebaut. Die Steine haben einen Durchmesser von jeweils etwa 1,30 Metern und wiegen zwischen 750 kg und 1.100 kg.